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im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden

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Familien im Blick

Von Dr. Gyburg Beschnidt:
Zuerst veröffentlicht in Praxis der Verkündigung 1/2001

Meine Freunde finden eine Karte des Leiters ihrer Gemeindebibelschul-Gruppe in ihrem Briefkasten: Er sendet dem Geburtstagskind herzliche Segenswünsche, auch im Namen des Hauskreises. Bei der Geburtstagsfeier erzählt dann eine andere Teilnehmerin der Gruppe, dass eine andere Mutter sie letzte Woche angerufen hätte, als ihr Sohn zu einer Untersuchung zum Arzt musste: Sie würde auf die Tochter in dieser Zeit aufpassen und sie dann auch nach Hause bringen. Auch bei der Geburtstagsfeier ist der Hauskreis und die Gemeindebibelschul-Gruppe immer wieder Thema: der Ausflug mit den Kindern in einen Park, der Museumsbesuch und die letzte Weihnachtsfeier. Familie und Freunde wissen von den Gesprächskreisen, aber auch der Hauskreis und die GBS-Gruppe kennt eine Reihe der Familienmitglieder durch gemeinsame Feste und Gemeindeveranstaltungen, obwohl längst nicht alle Familienmitglieder zur Gemeinde gehören

In diesem Gesprächskreisen gibt es Leiter, die sich bewusst sind, wie wichtig die Familie für den Einzelnen und sein Leben als Christ ist. Jeder lebt sein Christsein nicht nur in Kleingruppen, sondern auch in der Familie. Selbst Singles haben oft vielfältige Beziehungen zu Geschwistern, Eltern und anderen Verwandten. Die Familie prägt unser Leben. In der Bibel gibt es viele Beispiele dafür - auch in diesem Quartal bei Josef wird das deutlich. Selbst als Josef im fernen Ägypten war und für seinen Vater schon tot, hat doch sein Verhältnis zu den Eltern und Geschwistern sein Leben geprägt und seinen Glauben beeinflusst: Trotz aller Enttäuschung durch seine Familie und trotz der beeindruckenden Kultur der Ägypter hielt er an dem Glauben seiner Familie, am Glauben Abrahams, Isaaks und Jakobs, fest. Es lohnt sich also zu fragen, wie die Familien unserer Gesprächsteilnehmer ihren Glauben beeinflussen und wie wir den Blick für Familien in unseren Gesprächskreisen schärfen können. Dazu folgende Vorschläge:

  1. Einfluss der Familie: Die Erfahrungen in unserer Familie, bestimmte Überzeugungen und bestimmte Ereignisse, haben unseren Glauben geprägt. Eine Familie kann den Glauben eines Menschen unterstützen - oder zerstören. Es ist wichtig, diesen Einfluss zu sehen und die Familie als Partner zu gewinnen, um Glauben wachsen zu lassen. Sicher wird die Familie in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich beurteilt - aber auch darüber zu sprechen, lohnt sich.
  2. Erlebnisse der Familie: Die Familie spielt eine wichtige Rolle im Leben des Einzelnen. Darum wird sie auch immer wieder in einer Gesprächsgruppe Thema sein. Es lohnt sich, manche Daten zu sammeln, wie Geburtstage, Hochzeitstage, Todestage, wichtige Orte im Leben der Familie. Das Ziel ist nicht, möglichst viel über die Teilnehmer zu erfahren, sondern die Daten zu benutzen, um Geburtstagskarten zu schreiben oder an dem Todestag eines Familienmitglieds anzurufen. Glauben und Gemeinschaft wird gerade an solchen Tagen besonders deutlich.
  3. Begegnungen mit der Familie: Um jemanden gut kennen zu lernen, hilft es die Familie zu kennen. Manchmal werden Hauskreisteilnehmer zu Familienfeiern eingeladen, aber es gibt auch viele andere Gelegenheit. Der Hauskreis oder die Gemeindebibelschul-Gruppe kann sich z.B. nach dem Sonntagsgottesdienst zum gemeinsamen Mittagessen verabredet oder in der Woche eine andere Veranstaltung in der Gemeinde oder am Ort besuchen. Sicher ist für die Wahl der Veranstaltung das Alter der Familienmitglieder und ihre Vorlieben entscheidend. Ein klassisches Konzert ist nichts für kleine Kinder und eine Bergtour nichts für ältere Semester, aber es gibt viele Ausflugsmöglichkeiten, die Jung und Alt Freude machen können. Bei solchen Treffen können wir viel über die Identität einer Familie lernen: wovor sie Angst haben und was sie erhoffen, worauf sie stolz sind und wovon sie träumen. Wir werden sehen, wie eine Familie glaubt.
  4. Glaubensvorstellungen der Familie: Wenn wir uns für die Familienmitglieder interessieren, werden wir auch erfahren, woran sie glauben und ob sie zu einer Gemeinde gehören. Viele sind dankbar, wenn sie wissen, dass die Teilnehmer, aber besonders die Leiter, für ihre Familien beten, gerade für die Familienmitglieder, die zu keiner Gemeinde gehören. Etwas über die Glaubensvorstellung der Familienmitglieder zu wissen, ist auch wichtig im Bezug auf das, was wir im Hauskreis an Fragen ansprechen. Wenn ein Familienmitglied z.B. bestimmte theologische Ansichten vertritt, die nicht mit unsern übereinstimmen, kann ein ausführliches Gespräch darüber im Hauskreis oder in der GBS-Gruppe für den Teilnehmer und indirekt für die Familie wichtig sein
  5. Situation in der Familie: Die Anliegen der Familie im Blick zu behalten kann sich auch auf die Planung von Veranstaltungen auswirken. In jedem Lebensalter gibt es besondere Fragestellungen: Wie lebe ich mit meinem Ehepartner zusammen? Wie erziehe ich meine Kinder richtig? Wie gehe ich mit meinen alten Eltern um? Wie bereite ich mich auf einen Lebensabend ohne Ehepartner vor? Wie gehe ich mit finanziellen Problemen um? Manche Fragen betreffen Ehepartner, andere sind besondere Anliegen von Singles. Solche Themen können dann auch in der Gesprächsgruppe berücksichtigt werden. Manchmal bietet aber auch eine Gemeinde ein Seminar zu einem bestimmten Thema an, durch das dann auch wieder neue Hauskreise mit einer gemeinsamen Fragestellung entstehen können.
  6. Glaubenspraxis der Familie: In den Hauskreisen und Gemeindebibelschul-Gruppen sollte auch immer wieder Mut gemacht werden, den Glauben in der Familie zu leben. Das kann sicher in sehr unterschiedlichen Weise geschehen: gemeinsames Beten und Lesen der Bibel, Gespräche über den Glauben, gemeinsame diakonische Aufgaben in der Gemeinde oder missionarische Projekte am Ort. In den Gesprächsgruppen kann immer wieder konkret überlegt werden, wie das in unterschiedlichen Lebensphasen möglich ist. Gute Erfahrungen sollten ausgetauscht werden.
  7. Familienhauskreise: In manchen Gemeinden treffen sich Kinder und Eltern gemeinsam im Hauskreis. Je nach Alter sieht das unterschiedlich aus, es erspart aber vielen Eltern den Babysitter. Meist treffen sich diese Hauskreise mit kleinen Kindern bereits um 6.00 Uhr zu einem einfachen Abendessen, zu dem jede Familie etwas mitbringt, dann folgt eine Zeit des gemeinsamen Singens. Für eine halbe Stunde trennen sich Eltern und Kindern: Während die Eltern eine halbe Stunde Bibelarbeit machen, sehen die Kinder ein Video oder machen ein Spiel - jede Woche mit einem anderen Mitglied des Hauskreises. Zum Schluss treffen sich noch einmal alle zum gemeinsamen Gebet. Um 8 Uhr ist dann oft die Heimfahrt angesagt. Sicher ist eine halbe Stunde Bibelarbeit nicht sehr viel, aber jede Woche eine halbe Stunde ist besser als nichts! Mit größeren Kindern oder mit Jugendlichen kann sicher noch anderes geplant werden.

Konkrete Vorschläge: Das Josef-Heft 1/2001 eignet sich besonders, um über unsere Familien zu sprechen. Im Laufe der Lektionen werden sehr unterschiedliche Familiensituationen angesprochen. Je nach Zusammensetzung der Teilnehmer werden sie auf unterschiedliches Interesse stoßen. Josef ist aber nicht nur interessant für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche. Vielleicht laden sie darum ihre Kinder, Jugendlichen oder Eltern zu diesem Quartal ein. In der Literaturliste sind darum auch eine Reihe von Materialien genannt, die dabei helfen können: Die Kassetten mit dem Bibeltext helfen vielleicht älteren Teilnehmern, die nicht mehr so gut lesen können, sich auf das Treffen vorzubereiten. Der Möckmühler Bastelbogen Nr. 5 aus dem Aue Verlag macht nicht nur Kindern Freude. Um den "roten Faden" nicht zu verlieren können, sind auch folgende Aktionen möglich.

  1. Das Kinderliederbuch enthält ein Lied über Josef (Nr. 62). Zu der entsprechenden Lektion können dann die entsprechenden Strophen gesungen werden oder die Gruppe schreibt selber neue.
  2. Der Lebenslauf des Josef ist im Treffpunkt-Bibel-Heftes abgedruckt. Bei jeder Lektion kann dieser Lebenslauf mit wichtigen Erfahrungen erg änzt werden, auch wenn man sie nicht genau datieren kann.
  3. Lebenskurve des Josef: Tragt in ein Koordinatenkreuz bei jeder Lektion einen Punkt ein: Auf der waagerechten Achse sind die zwölf Josef-Lektionen eingezeichnet, auf der Senkrechten seine Beziehung zu Gott ein. Eventuell kann eine zweite andersfarbige Kurve gezeichnet werden, die Josefs Ansehen bei den Menschen darstellt.
  4. Josefs-Leiter: Eine oder mehrere Gruppen zusammen stellen im Gemeindehaus eine Leiter auf. Nach jeder Lektion wird ein Symbol für den Lebensweg des Josef an die Leiter gehängt. Bei den Bastelarbeiten werden auf die Kinder ihren Spaß haben! Vergleiche auch die Vorschläge in Praxis der Verkündigung 1/2001.
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