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Hauskreise für Jugendliche und junge Erwachsene

Von Dr. Gyburg Beschnidt;
Zuerst veröffentlicht in Praxis der Verkündigung 3/2001

Hauskreise sind in vielen Gemeinden zu einer Selbstverständlichkeit geworden, doch erst allmählich bilden sich Hauskreise für Jugendliche und junge Erwachsene. Bevor eine Gemeinde, eine Jugendgruppe oder einige Mutige in der Gemeinde mit einem Gesprächskreis beginnen, sollten sie sich einige grundsätzliche Fragen stellen, um Missverständnisse und Schwierigkeiten zu vermeiden.

  1. Was wollen wir mit dem Hauskreis erreichen? Ist dieser Hauskreis ein zusätzliches Angebot für die Jugendlichen, die auch sonst an den Jugendtreffen teilnehmen oder ist es das Jugendtreffen in der Gemeinde? Wenn es ein zusätzliches Angebot ist: Was wollen wir verstärkt machen? Beten, missionieren, aus der Bibel lernen, Gemeinschaft haben, einander helfen mit dem Alltag zurecht zu kommen? Wenn es das Angebot für die Jugendlichen in der Gemeinde ist: Wie finden wir eine gute Balance von all diesen Aspekten?
  2. Wen wollen wir zu dem Hauskreis einladen? Für welche Altersgruppe ist der Hauskreis gedacht? Wollen wir Jugendliche aus der Gemeinde einladen oder soll es ein missionarischer Hauskreis für Jugendliche aus dem Umfeld der Gemeinde sein? Brauchen wir vielleicht mehrere Gruppen, weil 16- und 17jährige andere Interessen und andere Transportmöglichkeiten haben als 25jährige? Wie gehen wir mit verschiedenen Freundeskreisen oder "Cliquen" um: Laden wir sie zu einem Hauskreis ein oder sollten wir mehrere Angebote haben?
  3. Wann und wo sollten wir uns treffen? Das hängt sicher von dem (oft sehr vollen) Terminplan der Jugendlichen und ihren Transportmöglichkeiten ab. Grundsätzlich kann sich ein Hauskreis zu vielen Zeiten treffen: Morgens vor der Schule, nachmittags gleich nach der Schule oder am Abend. Eine Gruppe kann sich bei jemandem Zuhause zusammenfinden, im Gemeindehaus oder in der ruhigen Ecke eines Restaurants oder der Schule. Man kann die Treffen mit anderen Gruppentreffen auf einen Tag legen oder die verschiedenen Gruppen bewusst auf verschiedene Wochentage verteilen. Wichtig ist, dass die Jugendlichen bereit sind, sich zu diesem Zeitpunkt mit den anderen zu treffen. Zeit und Ort sollten bei den Jugendlichen und in der Gemeinde regelmäßig bekannt gemacht werden.
  4. Wer kann uns helfen, den Hauskreis zu beginnen oder zu leiten? Jemand, der Erfahrung mit Hauskreisen hat, kann eine große Hilfe sein. Dazu gehört Erfahrung in Gesprächsleitung, Bibelkenntnis (oder ein Wissen, wie man es sich aneignet), Freude zu beten, Liebe zu sehr unterschiedlichen Menschen. Vielleicht gibt es jemanden in der Gemeinde, der ein Herz für junge Leute hat, sich für einen offenen Austausch in der Gruppe einsetzt - und sogar ihnen ein offnes Haus zu anderen Zeiten als den üblichen Treffen bieten kann. Denn besonders schön ist es, wenn der Leiter sich auch während der Woche um die Anliegen der Jugendlichen kümmert, sie mal anruft oder sie besucht. Gern kommen manche auch einfach nur mal so vorbei.
  5. Welche Fähigkeiten sollte ein Leiter haben? Ein Leiter sollte ein gutes persönliches Verhältnis zu jungen Menschen haben. Er sollte auch mit Frust und Enttäuschungen gut umgehen können, denn Jugendliche können auch sehr spontan ihre Meinung ändern, d.h. manchmal muss man sein gut ausgearbeitetes Konzept einfach wieder in die Tasche stecken können, weil etwas Aktuelles anliegt. Ein Leiter darf also nicht perfektionistisch sein, sondern sollte so flexibel sein, sich spontan auf neue Situationen einzulassen. Sicher hilft ihm oder ihr auch Kenntnisse der Entwicklungspsychologie und der Soziologie im bezug auf Jugendliche. Er sollte auch bereit sein, an Treffen von Hauskreisleitern und Fortbildungen teilzunehmen, allein schon weil der Austausch mit anderen Leitern wichtig ist.
  6. Welche Beziehungen hat die Gruppe zur Gemeinde? Sicher freut sich die Gemeinde, wenn die Jugendlichen sich treffen wollen, besonders wenn es darum geht, Bibel zu lesen und zu beten. Trotzdem sollte die Gründung eines Hauskreises, seine Aufgaben und Interessen mit der Gemeindeleitung abgesprochen werden, denn die Gemeindeleitung hat den Überblick über die verschiedenen Gruppen und Veranstaltungen. Sie kann so die Arbeit der Gemeinde besser koordinieren, die Aufgaben in der Gemeinde besser verteilen und Missverständnisse vermeiden.
  7. Wie können wir die jungen Leute an der Hauskreisarbeit beteiligen? Was im Hauskreis gemacht wird, sollte sich eher nach den Jugendlichen richten als nach dem eigenen Stil des Leiters. Viele der Aufgaben sollten verteilt werden, damit sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beteiligen können und Aufgabenbereiche kennen lernen können: Gesprächsleitung, Gebet, Bibelarbeit, Organisation von Gruppenaktivitäten, Seelsorge ... Ein Hauskreis macht natürlich viel mehr Spaß, wenn man selbst Verantwortung hat - und in einer kleineren Gruppe ist das leichter zu lernen als in einer großen, möglicherweise mit erfahrenen Menschen.
  8. Wie gestalten wir die Treffen? Das sollte sich nach den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen richten. Wichtig ist, dass nicht ein Programm gemacht wird, sondern das die persönlichen Anliegen der Teilnehmer zur Sprache kommen und dass für ihre Anliegen gebetet wird. Die Offenheit, die nur in einer kleinen Gruppe möglich ist, sollte dafür genutzt werden. Die Themen, die in der Gruppe besprochen werden, sollten darum unter dem Gesichtspunkt der Teilnehmer ausgesucht werden: Was ist mir wichtig? Denn das ist oder wird dann auch oft wichtig für die anderen. Zum Beispiel können Bücher, die man gelesen hat, oder Filme, die man sich dann vielleicht auch noch einmal mit der Gruppe anschaut, solche Denkanstöße sein, die dann im bezug auf christliche Vorstellungen bedacht werden.
  9. Wie können wir neuen Leuten helfen, in die Gruppe zu kommen? Kleine Gruppen sind ein guter Weg in die Gemeinde, denn dort kann man sich eher trauen, Fragen zu stellen, mal das Beten auszuprobieren, eine Sache zuzugeben, die nicht so gelungen ist, etwas zu erzählen, was einem wichtig ist. D.h. auch in Gruppen, die eigentlich nur für die Jugendlichen der Gemeinde gedacht waren, sollte die Möglichkeit bestehen, Freunde und Bekannte aus anderen Lebensbereichen mitzubringen. Dann sollte aber auch überlegt werden, wie die Gruppe ihnen helfen kann, sich wohl zu fühlen und den geistliche Zielsetzung der Gruppe zu akzeptieren.

Diese Tipps wurden zusammengetragen von den Teilnehmern des Seminars "Jugendhauskreise" im GJW, Elstal: Dr.Gyburg Beschnidt, Volker Bohle, Ilona Fischer, Tanja Hoßfeld, Andreas und Annegret Proschmannn, Kerstin Rückert und Claudia Wronski

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